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Waldshut-Tiengen – Erfolg durch unternehmerische Weitsicht: Die VISCO JET Rührsysteme GmbH wird am 26. Juni auf dem Deutschen Mittelstands-Summit in Essen als eines der innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand ausgezeichnet. „Top 100“-Mentor Ranga Yogeshwar ehrt das Badener Unternehmen mit dem seit über 20 Jahren verliehenen „Top 100“-Siegel. Zuvor hatte sich VISCO JET einem zweistufigen wissenschaftlichen Analyseverfahren unterzogen.
Beim Innovationswettbewerb „Top 100“ überzeugte die VISCO JET Rührsysteme GmbH besonders in den Kategorien „Innovationserfolg“ und „Innovationsklima“. Dem südbadener Unternehmen gelingen dabei regelmäßig Innovationen im Bereich der Rührtechnologie: „Wir wissen, dass es nicht auf die Geschwindigkeit des Rührens ankommt, um bestmögliche Ergebnisse zu erhalten, sondern auf die Form des Rührwerks“, sagt der Inhaber und Geschäftsführer Timo Weber. Sein Unternehmen hat geometrische Formen entwickelt, die es erlauben, die unterschiedlichsten Medien, wie Schokolade, Lippenstiftfarbe oder Pharmazeutika, bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten zu rühren. Das Unternehmen aus Waldshut-Tiengen ist dabei der einzige Hersteller, der eine selbst entwickelte Rührtechnologie einsetzt.
Zu verdanken hat der Schwarzwälder Betrieb seine Innovationskraft seinem guten internen Innovationsklima: Um das Ideenmanagement zu strukturieren und die 24 Mitarbeiter zu ermuntern, Vorschläge einzureichen, etablierte das Familienunternehmen sogenannte „Aktivitätentrichter“. Mit ihnen werden die Innovationsprozesse in verschiedene Abteilungen und in unterschiedliche Aufgabenfelder gegliedert – vom Vertrieb über die Technik bis hin zur Arbeitssicherheit und zur Auftragsabwicklung. Pro Feld stehen im Schnitt etwa fünf bis zehn Themen auf der Agenda. Das können Produktverbesserungen sein, aber auch Prozessinnovationen. Aus jeder Idee, die aufgenommen wird, leitet sich ein ungefährer Kostenrahmen und eine konkrete Aufgabe oder ein nächster Schritt ab, für den es jeweils einen Verantwortlichen gibt. So hat jede Idee ihren Mentor, und meist ist das der Mitarbeiter, der den Vorschlag eingebracht hat. Timo Weber wiederum versteht sich als Mentor des gesamten Ideenmanagements.
„Unsere guten Ideen und ihre schnelle Umsetzung sind ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für uns“, erklärt Geschäftsführer Timo Weber. „Deshalb investieren wir viel Zeit und Aufwand in unser Innovationsmanagement. Wir setzen dabei auf den Ideenreichtum aller Mitarbeiter. Ihnen gebührt mein Dank für das Erreichen der ‚Top 100’-Auszeichnung.“
Grundlage der Auszeichnung mit dem „Top 100“-Siegel ist eine zweistufige Analyse, die Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien entwickelt haben. Die Wissenschaftler untersuchen das Innovationsmanagement und den Innovationserfolg der mittelständischen Unternehmen anhand von über 100 Parametern in fünf Kategorien. Wer letztlich mit dem „Top 100“-Siegel ausgezeichnet wird, entscheidet allein die wissenschaftliche Leitung.
In diesem Jahr haben Franke und sein Team so viele Anmeldungen wie noch nie geprüft: Von 302 Qualifikanten schafften es 234 Unternehmen ins Finale. 178 von ihnen erhalten in drei Größenklassen (maximal 100 Unternehmen pro Größenklasse) die Auszeichnung. Den Rahmen für die Preisverleihung bildet der Deutsche Mittelstands-Summit in Essen.
Die „Top 100“ sind in jeder Hinsicht ausgezeichnet: 71 nationale Marktführer und sogar 31 Weltmarktführer sind dabei. Zusammen meldeten die Top-Innovatoren in den vergangenen drei Jahren 3.405 nationale und internationale Patente an. Knapp 41 Prozent ihres Umsatzes erzielten sie zuletzt mit Marktneuheiten und Verbesserungen, die sie vor der Konkurrenz auf den Markt brachten (Durchschnitt aller KMU in Deutschland: 6,6 Prozent). Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Die Top-Innovatoren investieren im Schnitt 10,5 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung (Durchschnitt aller KMU in Deutschland: 1,5 Prozent). Zwei Drittel der „Top 100“ sind Familienunternehmen.